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Der Friedhof

Der „eingefriedete Hof” um die Kirche war wohl die älteste Begräbnisstätte. Dieser Platz wurde jedoch mit dem Anwachsen der Gemeinde zu eng. Deshalb beriet man 1786, am Ende der Hanggasse, auf einem geschenkten Grundstück auf der unteren Au vor dem Bergelchen einen neuen Friedhof anzulegen.

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts wurde der um die äußere Ringmauer verlaufende Wassergraben aufgefüllt und 1792 legten die Neustädter Sachsen mit Erlaubnis des Kronstädter Magistrats im Norden der Kirchenburg und fest an die Burg geschmiegt auf 2.735 m2 den neuen Friedhof an.

1819 erging von der österreichischen Regierung ein Erlass, „daß die Friedhöfe außerhalb der Ortschaften verlegt werden müßten, damit die Verwesung nicht schaden solle den Lebenden”. Das war wegen der Ansteckungsgefahr in Epidemiejahren für nötig befunden worden.

1849 bis 1853 baute man 92 gemauerte Grüfte rund um den Friedhof und ein Rundbogentor als Eingang. Außen über dem Tor stand früher der Spruch:

Hier liegt der sterbliche Leib des Menschen in Ruh,
die unsterbliche Seele flog der ewigen Heimat zu.

Im Giebelfeld über dem Friedhofstor steht heute unter einem Kreuz der (früher links seitlich angebrachte) Spruch:

Halt, Wanderer, halt, geh langsam hier,
Wie du jetzt bist, so waren wir.
Wie wir jetzt sind, musst du einst sein,
Zu folgen uns rüst du dich fein!

Der Friedhof ist durch Hauptwege in vier Teile geteilt. In der Mitte steht die „Totenhaus” genannte Kapelle. Die erste Gruft links vom Eingang ist die Pfarrersgruft. Im Turm links in der Ecke zwischen den Grüften befindet sich die Beinablage, das „Beinhaus”.

Die Grüfte sind im Innenraum mit Ornamenten bemalt und mit Sprüchen verziert. An den Innenwänden der Grüfte sind zudem die Bilder der Verstorbenen angebracht und auf Stein- oder Betontafeln die Namen der Verstorbenen vermerkt.

Die Anlage wurde 1892 von einem Gärtner schöner gestaltet. Zur Pflege wurde sie dem damaligen Friedhofsbesorger Florian Utschek übergeben. Frauenverein und Schwesterschaft übernahmen danach die Reinhaltung der Wege und die Pflege verwaister Gräber.

Grüfte und Gräber sind noch heute vom Frühjahr bis zum Herbst mit Blumen geschmückt. Zur leichteren Pflege wurden die herrenlosen Gräber eingeebnet und der Friedhof parkähnlich neugestaltet.